haus unterm regenbogen

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in Kooperation mit der vh ulm

Strasser

 

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Karla Nieraad

 

Strasser

Inge Fried

 


„Nach dem Schweigen“
Geschichten von Nachfahren


 

am: Mittwoch, 20 September 2017 / 19.30 Uhr
wo: Villa Lindenhof, Säulenhalle, Blaustein-Herrlingen
mit: Inge Fried, Gröbenzell bei München Karla Nieraad, Ulm
Eintritt: frei

 

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde!

Sehr herzlich laden wir Sie zu Buchvorstellung, Lesung und Gespräch ein.

Karla Nieraad leitet das Stadthaus Ulm und lernte im Rahmen einer Ausstellung („Den Überlebenden Gesicht und Stimme geben“), die 82-jährige Amerikanerin Lillian Gewirtzman, eine 1934 in Polen geborene Jüdin, kennen. Vor 70 Jahren lebte Lillian Gewirtzman als Flüchtling in einem Displaced Persons Lager in Ulm. Sie war damals 12 Jahre alt und hatte den Holocaust überlebt. Nun fand sie in der Sedankaserne ein vorübergehendes Zuhause, bevor sie 1951 in die USA emigrieren konnte.

„Nie wieder Deutschland!“ hatte sie sich geschworen. Und nun sprach sie mit der 30 Jahre jüngeren Deutschen Karla Nieraad. Aus dieser Begegnung entstand das Buch „Nach dem Schweigen“, in dem sich Juden und Deutsche der Zweiten und Dritten Generation - überwiegend aus New York und Ulm - nach einem langen Schweigen treffen.

Sie schreiben über sich als Kinder und Enkelkinder von Überlebenden des Holocaust oder als Deutsche. Es sind persönliche Sichtweisen über das Vermächtnis der Familien, verbunden mit der Frage: Lebt man die Geschichte seiner Eltern und Großeltern weiter?

Eine der Autorinnen ist die 1930 geborene Inge Fried. Selbst Buchhändlerin, heiratete sie 1957 den Mitherausgeber der heutigen Südwest Presse Ulm und Kunstsammler, Kurt Fried.

Am Abendgymnasium Ulm macht sie noch 1987 ihr Abitur.

In ihrem Text erzählt sie von ihren Erfahrungen als Kind im Ulm der „neuen Zeit“ und davon, wie sie, ohne es zu wissen, Lillian Gewirtzman bereits 1945 sehr nahe war. Der 27. Januar 2007 wird für sie zu einem beeindruckenden Erlebnis, als sie Lillian Gewirtzman über ihre Zeit im DP-Lager Ulm in der Sedanstraße berichten hört.

Nach vielen antisemitischen Erfahrungen im Leben mit Kurt Fried - sein Vater war Jude - lag Inge Fried die Frage am Herzen: Woher kommt der Antisemitismus? Mit Eigenstudien, Studien am Humboldt-Studienzentrum der Uni Ulm und der Universität München, geht sie seither dieser Frage nach.

Karla Nieraad wird das Buch und seine Entstehungsgeschichte vorstellen, es gibt Lesungen aus den Beiträgen von Lillian Gewirtzman und Inge Fried und deren E-Mail Korrespondenz vom Mai 2017.

Das Team des „Haus Unterm Regenbogen e.V.“